„Was genau ist eigentlich die Vasektomie bzw. Sterilisation? Bei dem so gerne umgangssprachlich verwendetem Begriff handelt es sich um eine operative Methode mit dem Ziel einer dauerhaften Unfruchtbarkeit. Im Kurztext: Keine Kinder mehr auf die Welt setzen!
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— MVZ Chirurgie & Orthopädie
STERILISATION / VASEKTOMIE - DAUERHAFTE UNFRUCHTBARKEIT
Beeindruckend, dass weltweit die Sterilisation der Frau die am häufigsten verwendete Methode der Verhütung ist. Und das, obwohl die Sterilisation des Mannes, Vasektomie genannt, vom Eingriff her wesentlich unkomplizierter und einfacher ist.WICHTIG:
Eine Sterilisation sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn die Familienplanung definitiv abgeschlossen ist und ein bestimmtes Alter bzw. bestimmte Lebensziele erreicht sind. Wir raten ab, unter 30 Jahren eine durchzuführen außer es liegen medizinische Gründe vor. Wir haben es leider bereits erlebt, dass gerade Frauen ihre Einstellung zum Kinderwunsch noch zu einem späteren Zeitpunkt im Leben ändern. Im Leben kann sich generell in kürzester Zeit viel verändern! Eine Sterilisation kann leider nicht mehr (und wenn dann nur sehr schwer) rückgängig gemacht werden. Es gibt hier keinen An- und Ausknopf wie beim Radio. Die einzige Möglichkeit wäre im Zweifel die künstliche Befruchtung. Soviel vorweg.
Mann oder Frau – Wer soll denn nun sterilisiert werden?
Zuerst steht die Entscheidung im Raum, wer sich bei einem Paar sterilisieren lassen soll. Hier fließen Faktoren wie Lebensalter des Partners, eventuelle Erkrankungen und vielleicht eine unterschiedliche seelische Belastbarkeit mit ein.
STERILISATION DER FRAU DURCH OPERATION
Eine Frau wird innerhalb einer Stunde in Vollnarkose sterilisiert. Wie bei jeder Operation ist auch die Sterilisation mit Risiken verbunden. Es können Komplikationen wie Infektionen, Nachblutung, Verletzung anderer Nachbarorgane, Schmerzen und Thrombosen eintreten. Daher sollten Eingriffe dieser Art gut überlegt sein und lassen sie sich bloß nicht von jemanden überreden.
Allgemeine Kompetenz von:
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Dr. med. univ. Hans-Joachim Eberhard, Facharzt für allgm. Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie und Orthopädie.
Dr. med. univ. Hans Joachim Eberhard
30 Jahre Berufserfahrung
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Dr. med. Manuel Olivieri, Facharzt für allgm. Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie und Orthopädie
Dr. med. Manuel Olivieri
30 Jahre Berufserfahrung
Doch wie geht die Operation bei der Frau?
Über eine Bauchspiegelung schafft sich der Chirurg Zugang zu den Eileitern, die entweder mit Hitze verschweißt (Elektrokoagulation), oder mit einem Clip abgeklemmt werden. Dadurch wird der Weg der Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter blockiert und auch Samenzellen erreichen ihr Ziel nicht mehr. Der Eisprung findet weiterhin statt, das Ei gelangt dann in die Bauchhöhle und wird dort vom Körper problemlos abgebaut.
WIRKSAMKEIT EINER STERILISATION DER FRAU
Die Wirksamkeit der operativen Sterilisation der Frau ist sehr hoch. Im Schnitt gibt es eine Schwangerschaft bei 1000 Sterilisationen. Auch die Komplikationsrate ist insgesamt relativ gering.
Für welche Frauen eignet sich eigentlich eine Sterilisation?
Die Antwort ist einfach: Für Frauen mit DEFINITIV abgeschlossener Familienplanung bzw. für solche, die aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen sollen. Natürlich auch für Frauen, für die keine andere Möglichkeit der Verhütung infrage kommt.
VORTEILE
Für alle Frauen die bereits mit Hormonstörungen zu kämpfen hatten können beruhigt sein, denn das Hormonsystem wird nicht beeinflusst – die Eierstöcke produzieren weiterhin Hormone und Eizellen, die dann vom Gewebe aufgenommen werden. Ebenfalls gibt es keine Beeinträchtigung des Sexuallebens.
NACHTEILE
Eine Sterilisation ist nur sehr schwer umkehrbar. Genauso wie bei allen Operationen kann es auch bei dieser zu Risiken kommen. Keine Sorge der Chirurg klärt sie auf. Bei einigen Patienten können evtl. seelischen Probleme auftreten.
KOSTEN EINER STERILISATION DER FRAU
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Operation nicht. Wir stellen Ihnen die Kosten privat in Rechnung. Sie belaufen sich auf etwa 600 Euro.
VASEKTOMIE - Die STERILISATION DES MANNES
Dieser Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert ebenfalls ungefähr eine Stunde. Dabei werden die Samenleiter durchtrennt, sodass keine befruchtungsfähigen Spermien mehr austreten können. Komplikationen wie beispielsweise Hodenentzündungen treten selten auf und sind dank Antibiotika leicht in den Griff zu bekommen.
KURZ GESAGT: Der Eingriff ist insgesamt viel risikoärmer und einfacher als bei der Frau.
SICHERHEIT DER VASEKTOMIE
Eine Mann, welcher eine Vasektomie durchgeführt hat, ist nicht sofort zeugungsunfähig. Dem zufolge befindet sich im Samenleiter noch befruchtungsfähige Spermien. Im Schnitt dauert es 4 bis 5 Monate, bis alle Samenfäden ausgestoßen sind. In dieser Zeit sollte umso mehr, als sonst mit anderen Methoden verhütet werden. Kurz gesagt, muss das Ejakulat in Abständen von mehreren Monaten auf Spermien untersucht werden, um den definitiv empfängnisverhütenden Erfolg zu bestätigen. Im Schnitt bleibt ca. einer von 400 Männern nach einer Sterilisation zeugungsfähig.
Für welche Männer ist eine Vasektomie empfehlenswert?
Sowohl bei Frauen als auch für Männer gilt hier: Nur für Männer mit definitiv abgeschlossener Familienplanung.
VORTEILE EINER STERILISATION DES MANNES
Es gibt keine Beeinflussung des Orgasmus – die ausgestoßene Flüssigkeitsmenge bleibt gleich und somit hat die Sterilisation keinen Einfluss auf das Sexualleben.
NACHTEILE EINER VASEKTOMIE
Die Vasektomie ist endgültig. Das gilt sowohl für den Mann als auch für die Frau. Für die Durchführung ist eine Operation notwendig. Auch bei Männer können psychische Probleme auftreten.
Sie möchten mehr Informationen? Dann besuchen Sie unseren medizinischen Ratgeber.