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Leid endet nicht plötzlich, nur weil wir ihm den Rücken kehren.

2 Jahre nach seiner ersten Reise nach Uganda nimmt Dr. med. Manuel Olivieri erneut am Projekt “Hernien Camp 2021” teil.

Das Projekt

Organisiert wird das Projekt von Projektkoordinatorin Sabine Pühl, Helfende Hände e.V.

Dr. Olivieri hat sich dieses Mal vom 27.11.2021 – 12.12.2021 in Uganda aufgehalten und dort dem St. Francis Buluba Hospital seine Expertise zur Verfügung gestellt. 👨‍⚕️ Diese Expertise ist hier in einem ganz besonderen Maße vonnöten, da sich die Situation nicht mit der Lage in deutschen Kliniken vergleichen lässt.

 

 

Die Mission ist auch hier wieder ganz klar:
220 Patienten in Tagen!

 

Doch wieso lässt sich diese Mission nicht mit Deutschland vergleichen?

Dr. Manuel Olivieri kann aus erster Hand berichten. So beschreibt er die Verhältnisse vor Ort als “sehr einfach.” Die Patienten liegen in 8- bis 10-Bettzimmern. Ihre Verwandten liegen teilweise auf dem Boden des gleichen Zimmers, da sie mit für die Versorgung des Patienten zuständig sind. Auch der Operationssaal weist diverse Mängel wie z.B. unzureichende Beleuchtung auf.

 

Die größten Herausforderungen 

Am schwersten wiegt das Fehlen von medizinischem Material vor Ort wie z.B.
Netze, mit denen die Bauchwand verstärkt werden kann. Auch Medikamente wie z.B. Antibiotika sind aus Kostengründen Mangelware. Doch genau diese Medikamente sind vor allem bei Operationen notwendig. Aufgrund der stark eingeschränkten medizinischen Versorgung muss sehr auf die Selektion von Patienten geachtet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass einige der Patienten Krankheiten haben können, die bislang den Operateuren nicht bekannt waren ist leider vorhanden. Auch hier spüren wir deutlich die Unterschiede zu den deutschen Verhältnissen.

 

Wichtige Veränderungen seit 2019

Gemeinsam mit dem etablierten Team von 2019, bestehend aus 8 Ärztinnen und Ärzte, sowie 10 Pflegerinnen und Pfleger für Anästhesie und Chirurgie, geht Dr. Olivieri die Herausforderungen im Namen des MVZ Chirurgie und Orthopädie erneut aktiv an.
Diese Kontinuität stellt eine große Erleichterung dar. Vor 2 Jahren mussten sich die einzelnen Teammitglieder erst noch auf eine vollkommen neue Gruppe einstellen. 2021 kommen natürlich gewonnene Erfahrungen, ein eingespieltes Team und das gezielte Mitbringen von benötigter Ausrüstung dazu. Sie können sich die Freude des St. Francis Buluba Hospital sicherlich bildlich vorstellen.

 

Der Arbeitsalltag im St. Francis Buluba Hospital

Das Team beginnt ihre Arbeit zwischen 6:30 und 7:00 Uhr. Zunächst wird nach den Patienten vom Vortag geschaut, also mit der täglichen Visite gestartet. Anschließend geht es in den OP. Dort verbringt das deutsche Team den Großteil des Arbeitstages. Etwa 22 Operationen werden pro Tag bis ca. 18:30 Uhr durchgeführt. Dabei ist jede Operationen, aufgrund der Gesundheitsversorgung vor Ort und der damit weit fortgeschrittenen Krankheitsbildern, eine große Herausforderung.

Ein häufig auftretendes Krankheitsbild sind hierbei Bauchwandbrüche, die in Afrika sehr weit verbreitet sind. Unbehandelt können Leisten- und Bauchwandbrüche häufig zu chronischen Schmerzen, Arbeitsunfähigkeit und im Falle einer Einklemmung mit Darmanteilen auch zum Tod führen. In Deutschland stellt die Versorgung eines Leistenbruchs kein Problem dar. Hier wird der Patient in der Regel zeitnah operiert und kann sofort oder innerhalb weniger Tage die Klinik oder die chirurgische Praxis verlassen. Leider sieht das in Ländern wie in Afrika ganz anders aus. Dort gibt es viel zu wenige Chirurgen, mit der Folge, dass sich ein einfacher Leistenbruch enorm vergrößern kann und erhebliche Schmerzen verursacht. Folglich können in der Regel die betroffenen Männer ihrer meist körperlich belastenden Arbeit nicht mehr nachgehen, oder sie sterben an unbehandelten eingeklemmten Leistenbrüchen, da viel zu wenige Krankenhäuser in den ländlichen Gebieten diese Operation anbieten.

Zurück zu unserem Team. Der Tag wird dann mit einer weiteren Visite bei den Patienten fortgesetzt.
Dort werden die Unterlagen gesichtet und das Vorgehen für den folgenden Tag geplant.

 

Beweggründe und Fazit von Dr. med. Manuel Olivieri

In einem persönlichen Gespräche nannte Dr. Olivieri die guten Erfahrungen aus dem letzten Projekt als Beweggrund für die abermalige Teilnahme. Insbesondere gefällt ihm, dass sich die Arbeit ausschließlich auf Medizin konzentriert, ohne  “Nebengeräusche” wie z.B. Verwaltung.
Den widrigen Bedingungen kann Dr. Olivieri sogar auch eine gute Seite abgewinnen. Diese haben ihm geholfen etwas bescheidener zu sein und den Lebensstandard in seiner Heimat neu schätzen zu lernen.

Sein abschließendes Fazit:

“Das Projekt und gerade die Dankbarkeit der Patienten geben mir enorm viel. Es klingt womöglich etwas romantisiert, aber mir und dem Team geht es um eine gute Sache. Große finanzielle Sprünge werden wir Teilnehmenden nicht erwarten können. Sinnbildlich dafür steht u.a., dass Flug, Unterbringung, Verpflegung und sonstiges von jedem Teilnehmer selbst erbracht wird.”

 

Wie kann man das Projekt von Deutschland aus unterstützen?

Vor allem durch Geldspenden. Diese gelangen 1:1 an und werden nicht durch etwaige Verwaltungskosten reduziert.


Spendenkonto 

Helfende Hände e.V.

Sparkasse Pforzheim-Calw

DE 53 6665 0085 0000 1785 00

Verwendungszweck – Herniencamp

Seien auch Sie Teil unseres Teams!

Haben Sie noch weitere Fragen? Dann vereinbaren Sie direkt einen Termin bei uns!

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